Lebenshilfe Detmold e. V.

Vortrag über Suchtprobleme


Welche Parallelen gibt es zwischen Parfüms und Drogen? Ganz einfach: Die Wirkung lässt relativ schnell nach, so dass die konsumierte Menge stets zunehmen muss, um den gewünschten Effekt zu erreichen. Mit diesem anschaulichen Beispiel verdeutlichte Professor Dr. Dr. Martin Hörning die Suchtproblematik bei  Menschen mit und ohne Behinderung. Der Wissenschaftler von der Katholischen Hochschule Paderborn war auf eine Einladung der Lebenshilfe Detmold und der Interessengemeinschaft von Angehörigen Psychisch Kranker (APK) in Lippe zu einem Vortrag ins Kreishaus gekommen.

Professor Hörning schilderte zunächst die verschiedenen Formen von Sucht und die Wirkung der Drogen auf den menschlichen Organismus. Er definierte dabei die Gefahren sehr weit: von der Essucht, dem übermäßigen Kaffeekonsum über den gesellschaftlich häufig tolerierten Alkohol-, Nikotin- und Medikamentenmissbrauch bis hin zu den harten Suchtmitteln, deren Gebrauch in Deutschland verboten ist.

Der Weg vom übermäßigen Gebrauch bestimmter Substanzen und damit dem Missbrauch dieser Mittel bis hin zur Abhängigkeit verlaufe zumeist schleichend, betonte der Professor, der seine Aussagen durch allgemeine Studien, aber auch eigene Erhebungen untermauerte. So habe er festgestellt, dass die Suchtproblematik bei Menschen mit geistiger Behinderung prinzipiell kaum anders einzuschätzen als bei der Normalbevölkerung, auch wenn die Risikofaktoren deutlicher ausgeprägt seien. Daher gebe es zwar spezielle Präventionsprogramme für Menschen mit geistiger Behinderung, indes sei die Kooperation zwischen Suchthilfe und Behindertenhilfe noch deutlich zu verbessern.

Hörning ging auch auf die Wechselwirkung zwischen psychischen Erkrankungen und Suchterkrankungen ein und schilderte in diesem Zusammenhang insbesondere die  Situation der Angehörigen. Er empfahl ihnen einerseits, die Suchterkrankung innerhalb der Familie nicht zu vertuschen, um den Betroffenen eine möglichst schnelle Behandlung zu ermöglichen. Andererseits riet er ihnen, sich selbst durch professionelle Hilfe vor einer drohenden Ko-Abhängigkeit zu schützen.

 

Dankten Prof. Dr. Dr. Martin Hörning (links) mit einem Präsent für seinen Vortrag:
Lebenshilfe-Vorsitzende Cordula Holle und APK-Vorsitzender Ulrich Holle.

Vortrag über Suchtprobleme
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