Ganz schön was ausgebrütet
Das Ehrenamtsbüro des Kreises Lippe und die Lebenshilfe Detmold haben da gemeinsam ganz schön was oder auch was ganz Schönes ausgebrütet. Das gemeinsame Nistkasten- Projekt mit der Werre Werkstatt und Phoenix Contact war im Prozess und im Ergebnis gleichermaßen eine runde, gelungene Sache. Beim Detmolder Weihnachtsmarkt am dritten Adventswochenende am gemeinsamen Stand der Lebenshilfe Detmold und dem Ehrenamtsbüro des Kreises Lippe drängten sich Besucherinnen und Besucher um die Nistkästen, die hier zu kaufen waren. Auch der Punsch aus Biosäften vom Lohmannshof war natürlich ein Anziehungspunkt. Und die gute Nachricht vorweg: Wer beim Weihnachtsmarkt keinen Nistkasten kaufen konnte, kann das im Hofladen auf dem Lohmannshof der Lebenshilfe Detmold jederzeit nachholen.
Gemeinschaft von Menschen mit und ohne Behinderungen zu fördern und herzustellen ist Anliegen der Lebenshilfe Detmold. Mit einem sympathischen Projekt um Aufmerksamkeit für das Ehrenamt zu werben: Das war Anliegen des Ehrenamtsbüros des Kreises Lippe. Diese Ziele wurden erreicht, da sind sich Nicole Plugge als Leiterin des Ehrenamtsbüros und Barbara Milde sowie Stephanie Kleine von der Geschäftsführung der Lebenshilfe Detmold einig. Gemeinsam standen sie hinter dem Verkaufsstand und freuten sich über das rege Besucherinteresse.
Das Brüten geht weiter
Für Meisen geeignet sind die Nistkästen aus Nadelholz. Von Hand und Hand in Hand gefertigt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Werre Werkstatt der Lebenshilfe Detmold in Spork-Eichholz und Studierenden und Auszubildenden der Firma Phoenix Contact. Drei Wochen vor dem Verkaufstermin arbeiteten rund zwei Dutzend Studierende und Auszubildende der Firma Phoenix Contact gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen und montierten die Einzelteile zu Nistkästen. Aus 1.500 Einzelteilen, die in der Werkstatt vorgefertigt worden und zu Bausätzen von je sechs Teilen gebündelt waren, galt es, die artgerechten Meisen-Kinderstuben zu fertigen. Dabei hatten mal die Phoenix- Auszubildenden den Bogen eher raus, mal die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstatt Werre. Spaß hat es allen gemacht. „Ihr könnt gerne wiederkommen“, sagte nicht nur ein Mitarbeiter der Werre-Werkstatt zu den Freiwilligen von Phoenix-Contact. Und die hatten nichts dagegen: „Sehr gern wieder. Das war ein sehr schöner Tag und ein gutes Gefühl.“ Damit bestätigten sie, was auch wissenschaftlich belegt ist: Es ist gesund und setzt Glückshormone frei, sich für etwas Gutes zu engagieren und zu helfen.
„Es haben sich sofort 30 Auszubildende und Studierende auf die Anfrage gemeldet, wer bei einem solchen Projekt mitmachen würde“, erzählt Marcel Wessel von der Abteilung Ausbildungs-Recruiting bei Phoenix Contact. An Phoenix Contact und die Lebenshilfe war Nicole Plugge mit ihrer Idee herangetreten. Diese Idee hat sofort gezündet. Im September entstanden, hatte sie nur zwei Monate später Gestalt angenommen: In Form eines tollen gemeinschaftlichen Projekttages und 250 handwerklich soliden Nistkästen.
Martin Hausmann, der das Projekt in der Werre-Werkstatt vorangetrieben hatte, freute sich über die lebendige konstruktive Arbeitsatmosphäre und die gute Stimmung in den gemischten Teams. „Für die Belegschaft war das ein besonderer Tag. Viele Kolleginnen und Kollegen mit Behinderungen verfügen über Fachwissen. Anderen zu zeigen, was man kann, Tipps geben zu können, ist inspirierend und tut einfach gut.“
Sämtliche Kosten für das Material hatte die Firma Phoenix Contact getragen und ihre Auszubildenden für diesen Projekttag freigestellt. Der Erlös der Nistkästen, 22,50 Euro pro Stück, kommt vollumfänglich der Lebenshilfe Detmold zu Gute.