Lebenshilfe Detmold e. V.

Eine runde Sache- der Controller Stammtisch der IHK-Detmold trifft sich in der Werre Werkstatt der Lebenshilfe Detmold


„Wir Controller haben den Ruf, an Ergebnissen interessiert zu sein, aber wir wissen sehr gut, dass   die Menschen dahinter ebenso entscheidend sind“, sagte der Vorsitzende des IHK Controller- Stammtisches Gerald Thier-Jörg eingangs bei der Begrüßung.

19 Controllerinnen und Controller aus  17 lippischen Unternehmen- vom Industriebetrieb bis zum Dienstleister- waren zum Stammtisch in der Werre Werkstatt erschienen.  Dieser hat bei der IHK Detmold eine jahrzehntelange lebendige Tradition. Über den Tellerrand schauen, voneinander lernen, sich austauschen und den eigenen Horizont erweitern- darum geht es bei den regelmäßigen Treffen, die dreimal im Jahr bei jeweils anderen Unternehmen stattfinden.

Es machte Spaß, den interessierten und aufgeschlossenen Besucherinnen und Besuchern die Aufgaben und den Aufbau der Lebenshilfe Detmold und die Arbeit der Werkstätten näher zu bringen.

Vor der Werkstattbesichtigung gaben Barbara Milde, kaufmännische Geschäftsführerin der Lebenshilfe Detmold und Andreas Linneweber, Controlling einen Überblick über den Aufbau und die Organisation der Lebenshilfe Detmold sowie das Finanzierungssystem.  Barbara Milde wandte sich direkt an die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Industrieunternehmen. „Warum machen Sie den Job, den Sie sich ausgesucht haben?“  Sie erläuterte, wie wichtig gemeinsame Werte und Haltungen für die berufliche Motivation und Selbstvergewisserung sei. „Unser Umgang miteinander ist darauf ausgerichtet, gegenseitig unsere Fähigkeiten zu stärken“, sagte Barbara Milde. Dabei gebe das Leitbild der Lebenshilfe mit seinen fünf Leitsätzen eine gute Orientierung. Auch beim Controller Treffen standen die in der Tischlerei der Werre-Werkstatt gefertigten Aufsteller mit den Leitbild-Karten auf den Tischen. „Unser Leitbild ist Erfolgsmaßstab, Mutmacher oder Wegweiser: an manchen Tagen ist es Bestätigung, an anderen kann es auch eine Herausforderung sein. “

Beim Vortrag von Andreas Linneweber stellten die Gäste konkrete Rückfragen zur Marktfähigkeit und eventuellen Wettbewerbsvorteilen der Werkstätten für behinderte Menschen. Marktfähigkeit ja, Wettbewerbsvorteile nein, so lautete kurzgefasst die Antwort. Sowohl Barbara Milde als auch Andreas Linneweber schilderten anhand von Beispielen das Spannungsfeld zwischen sozialer Verantwortung und ökonomischer Notwendigkeit. Werkstätten brauchen und erfüllen Aufträge der Wirtschaft, aber ihr Haupt-Produkt sei die Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung, vom sogenannten Leistungsträger bis hin zum schwer und mehrfach behinderten Menschen.

Udo Schwens als Leiter des Bereichs Werkstätten beantwortete Fragen nach der Belegung und erläuterte das Recht auf einen Werkstattarbeitsplatz: „Jeder Mensch hat das Recht auf Arbeit. Wir alle wissen, wie wichtig Arbeit für unsere Identität und Struktur ist. Wir sind verpflichtet, jedem Menschen mit Behinderung, der sich aus unserem Einzugsbereich, dem Altkreis Detmold, an uns wendet, einen angemessenen Arbeitsplatz in einer Werkstatt oder einen sogenannten ausgelagerten Arbeitsplatz anzubieten. Jeder und jede erhält ein Arbeitsentgelt, und dieses selbst verdiente Geld ist enorm wichtig auch für das Selbstbewusstsein.“

Durch die verschiedenen Bereiche der Werre-Werkstatt führten die Leitungskräfte Lothar Clemens Florian und Jana Haase, sowie Thomas Bugert und Ulrich Frühling. Bei der Besichtigung kam das Gespräch auf die Kunden und Auftraggeber der Werkstatt. Etliche der Controllerinnen und Controller haben bei diesen Kunden und Auftraggebern ihren Arbeitsplatz, und so schmunzelte Andreas Linneweber : „Wir haben nichts dagegen, wenn unser heutiges Treffen auch im Auftragsbuch Wirkung zeigt.“

Vor dem Imbiss mit Köstlichkeiten aus dem Berufsbildungsbereich der Werre-Werkstatt gab es herzlichen Applaus für die Gastgeber.  Gerald Thier-Jörg sprach im Namen aller als er sich für drei Stunde Information, Anschauung und gastliche Atmosphäre bedankte: „Bei der Begrüßung habe ich von Ergebnissen gesprochen, die wir Controller schätzen. Heute hatten wir sehr eindrucksvolle Erlebnisse. Wir haben die Lebenshilfe Detmold besucht, aber auch viele bekannte Firmen getroffen, die hier Produktionen und Leistungen in Auftrag geben. Das ist gut so, und das soll so bleiben.“


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