Macht ein Dankesfest daraus – auf dem Lohmannshof feiert die Lebenshilfe Detmold e.V. ihr Erntedankfest mit einem Gottesdienst im Freien
Nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr hat die Lebenshilfe Detmold auf dem Gelände ihres Biobetriebs Lohmannshof ihr zweites Erntedankfest mit einem Gottesdienst im Freien gefeiert. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Behinderungen, Angestellte, Angehörige, Mitglieder der Lebenshilfe Detmold e.V. und Gäste waren der Einladung gefolgt und feierten gemeinsam den Dankgottesdienst, den der ehemalige Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller hielt. „Ich bin tief beeindruckt von der Schönheit, die Sie hier aufgebaut haben“, sagte er eingangs. Da waren der mit Früchten, Bio-Produkten und einem Birkenkreuz mit bunten Bändern geschmückte Altar und ein großes Wagenrad mit der gesunden und farbenprächtige Angebotspalette des Lohmannshofs. Es wirkte wie eine Illustrierung des Herbstgedichts, das Vorständin Barbara Milde in ihrer Begrüßung vorlas und in dem es heißt: „In den Gärten das Gemüse steht bereit in bunter Pacht… Freut Euch an der guten Ernte, macht ein Dankesfest daraus“. Jurij Golke, Mitarbeiter auf dem Lohmannshof, eröffnete die Feier: „Es erfüllt mich mit Freude, mit wie viel Liebe und Herzlichkeit das Saatgut in die Erde gelegt wird. Heute ernten wir, und ich möchte sagen: Danke!“
Vorständin Barbara Milde nahm einen Apfel als Symbol für das Wachsen und Werden, die Pflege und Kenntnisse, die es braucht, damit aus einem kleinen Kern ein Apfel und eine Obstplantage mit gutem Ertrag wird. Sie übertrug diesen Prozess auf die Arbeit der Lebenshilfe insgesamt: „Es gibt viele Veränderungen, es braucht Geduld und Zeit. Die einzelnen Schritte sind arbeitsintensiv. Auch bei der Lebenshilfe kommt die Zeit des Erntens. Zusammenarbeit, Zusammenhalt und ein gemeinsames Ziel sind notwendig, um zu einem guten Ergebnis zu kommen.“ Pastor Dr. Ulrich Möller ging von der biblischen Geschichte der Speisung der 4000 aus und sprach über den physischen und den seelischen Hunger der Menschen. Beides zu sehen und sich darum zu kümmern nannte er als Aufgaben, für die Jesus uns Beispiele gebe. Möller schlug den Bogen von der handfesten sichtbaren Arbeit in der Landwirtschaft zu der oft nicht konkret sichtbaren Arbeit und Anstrengung in Leitung und Verwaltung. Beides veranschaulichte er mit einem Paar Arbeitshandschuhen und einem Taschenrechner. Auch für die Früchte der Leitungsarbeit gelte es zu danken, denn sie werde geleistet, „damit das, was da ist gerecht geteilt wird und für alle reicht. Nur gemeinsam überstehen wir schwere Zeiten.“
Bei den Erntedankliedern – allen voran der Erntedank-Klassiker von Matthias Claudius „Wir pflügen und wir streuen“- wurden die Gäste vom Blechgebläse der Lebenshilfe Detmold begleitet. Nach dem Gottesdienst waren alle zu Kaffee und Kuchen an schön dekorierten Tischen eingeladen und genossen das Zusammensein an diesem sonnigen Tag.
